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Das Gondelmenu auf der Kanzelwandbahn


Bei einigen Bergtouren im Kleinwalsertal in den letzten Jahren sahen wir festlich geschmückte Kabinen der Kanzelwandbahn und lasen von einem Gondelmenu. Im Jahre 2010 sollte dieses Angebot als Geburtstagsgeschenk für die Liebste dienen.


Kanzelwandbahn
Das Kleinwalsertal schließt sich als Wurmfortsatz als österreichische Enklave am südlichsten Zipfel Deutschlands bei Oberstdorf an. Das Bergmassiv vom Söllereck über das Fellhorn bis zur Kanzelwand trennt die beiden Staaten und wird von drei großen Bergbahnen winters wie sommers erschlossen. Entsprechender Betrieb herrscht das ganze Jahr über in diesem gut erschlossenen Gebiet. In dem deutschen Zollanschlussgebiet des Kleinwalsertals führt in dem Ort Riezlern die 1954 in Betrieb gesetzte Personenschwebebahn über fast 2,5 km von 1087 m auf 1957 m Höhe. In die 78 Kabinen passen bis zu sechs Personen. Für das Gondelmenu wurden zwei Kabinen hergerichtet: Die Sitze sind mit Stoff bezogen, in den eingebauten Holzdecke der Kabinen spenden kleine Halogenlämpchen helles Licht. Die Tischplatte teilt den Raum und bietet genug Platz für Speisen, Getränke, Blumen etc.. Zwei Personen haben sehr bequem Platz für die längeren Berg- und Talfahrten, zu viert wäre es und wohl etwas zu eng.


Begrüßung

Ich hatte bereits im April 2010 den Termin am 26. August 2010 telefonisch festgemacht, entsprechend der Absprache meldeten wir uns zwei Tage vor dem großen Tag nochmals, um die gewünschten Details zu vereinbaren. Da wir im Tal unterwegs waren, sprachen wir an der Talstation und wurden mit dem Restaurantchef, Herr Badent, telefonisch verbunden. Für die Vorspeise, Suppe, Hauptspeise und Dessert steht jeweils eine Auswahl von drei Variationen zur Verfügung. Der sehr früh vereinbarte Zeitpunkt war ein Volltreffer: Das beste Wetter mit der tollsten Fernsicht seit Wochen und tags drauf dann wieder Regenwetter. Um Punkt 10:57 Uhr stiegen wir aus dem Linienbus von Oberstdorf an der Haltestelle vor der Talstation und trafen damit wie vereinbart um 11:00 Uhr auf unsere freundliche Betreuerin des Tages, Frau Andrea, die vor den Kassen an einem Hinweisschild auf uns wartete. Über den üblicherweise als Ausgang benutzten Aufgang wurden wir zu der Zustiegsplattform geleitet und dort zunächst an einem Husse bespannten Stehtisch mit zwei Gläschen Sekt begrüßt und in den Tagesablauf eingeweiht.


Ab geht die Post...


Aus dem „Abstellgleis“ wurde nun unsere Gondel hergeschoben und in die Reihe der laufenden Kabinen eingefahren. Leider habe ich es versäumt, das fantastische Ambiente der geschmückten Gondel auf einem Foto festzuhalten. Platznehmen: Der eisgefüllte Kühler mit der Flasche Sekt wurde von Andrea auf dem Tisch platziert, dort standen bereits die Portionen Kräuterbutter und Kräuterquark mit leckerem Brot bereit. Vor der ersten Bergfahrt bestellten wird schon die Getränke: eine Flasche Mineralwasser, 0,75 l, für 3,90 € und eine Flasche Pinot Blanc vom österreichischen Weingut Seeberg, 0,75 l, für 26,00 €. Im Zugangsbereich stand ein große Schar an Bergtouristen, die zuvor mit uns aus Oberstdorf angekommen waren. Wir spürten große Bewunderung, vielleicht auch etwas Neid, für diese außergewöhnliche Reise. So … Tür zu und raus aus der Talstation: aber Achtung – die Gläser etwas festhalten, denn an den beiden Vorbaustützen der Stationen und den sieben Gitterfachwerkstützen kann das leichte Wackeln die Sektflöten und Weinkelche zum Wanken bringen. Vorspeise & Suppe


Nach fast einer viertel Stunde erfolgt die erste Durchfahrt in der Bergstation. Wir bleiben natürlich sitzen (Toilettenbesuche sind in der Talstation anzumelden, damit man am Berg herausgeschoben wird). Die Türen öffnen sich, die Vorspeisenteller und die bestellten Getränke werden gereicht. „Alles recht?“ - „Ja, wirklich alles recht, danke!“. Wir sehen wieder staunende Wanderer, die gerne bei uns einsteigen wollen. Wir hatten uns für Das Feinste von Räucherfischen mit zarten Blattsalaten und Baguette sowie für den grünen Spargel mit Walser Hirschschinken, Preiselbeersahne und Vollkornbrot entschieden. Und das war auch gut so. Auf sehr schön angerichteten Tellern verschönerten uns die Speisen geschmacklich wundervoll die folgende Talfahrt.


Hauptspeise

Bei der nun folgenden zweiten Bergfahrt hatte man endlich Gelegenheit, die tolle Sicht auf die Allgäuer Berge zu genießen, insbesondere auf unseren Lieblingsberg, den Ifen, der sich majestätisch über dem Gottesackerplateau erhebt. An der Bergstation empfing uns nun wieder Frau Andrea, die zwischenzeitlich ein zweites Pärchen in die Menugondel geleitet hatte. Sie hielt das frische Steinpilz-Pfifferlingsüppchen bereit. Ich bin wirklich kein Suppenesser, aber diese Suppe war ein Sensation. Natürlich waren die Suppentassen bis zur Talstation leer. Bei der Durchfahrt im Tal öffnen sich automatisch die Türen, ein kräftiger Mitarbeiter der Kanzelwandbahn erkundigte sich stets ausgesprochen freundlich, ob alles in Ordnung sei oder ob wir etwas benötigen würden. „Nein, es ist alles wunderbar. Der Wein ist kühl, das Essen lecker und das Wetter fantastisch! Danke!“.














Zwischenzeitlich wurde es in der Kabine der strahlenden Sonne wegen doch wärmer, der nette Mitarbeiter schaltete uns das Deckenlicht aus, das mit 100 Watt den Temperaturanstieg wohl etwas mitverursachte. Im Winter wird kein Gondelmenu geboten, da die Bahn schneller fährt und es in den nicht beheizbaren Kabinen zu kalt wird. Die Geschwindigkeit der Bahn kann zwischen 2,5 m/sek und 5,0 m/sek gesteuert werden. Auch können die Kabinen in einem Abstand zwischen 72 m und 90 m eingehängt werden. Die Menugondel wird dem Personal durch einen Stab angezeigt, der eine Kabine zuvor in der "Skitransportkammer" eingesteckt wurde. Mittels gebrauchten Wanderstöcken zeigt sich das Personal auf gleiche Weise an, dass sich in der jeweiligen Kabine eine gehbehinderte Person befindet. Zusätzlich stehen Berg- und Talstation in diesen Fällen telefonisch in Verbindung. Bei der nun folgenden Bergstationsdurchfahrt wurde uns von Frau Andrea das Steak vom Angusrind mit Folienkartoffel, Kräuterbutter und Bohnenröllchen und die Lachsmedaillons auf Nußschaum, Wildreis und Romanesco-Röschen serviert. Wir wüssten nicht, wann wir je besser gegessen hätten, als hier in luftiger Höhe. Es ist auch kaum zu glauben, dass in dem auf Massenabfertigung ausgelegten Bergrestaurant (gesamt innen und außen: 750 Sitzplätze) so hervorragend gekocht werden kann. Respekt der Küche!


Dessert

Mit der nächsten Bergfahrt ging unsere Seilbahnreise zunächst zu Ende. Wir wurden in der Kabine sitzend auf ein Nebengleis geschoben und durften aussteigen. „Dessert gleich oder später?“ - wir entschieden uns für gleich. Auf der großen Sonnenterrasse des modern gestalteten und großzügigen Panoramarestaurants war der erste Tisch nach dem Ausgang für uns reserviert gewesen: schöne Tischdecken in rot und weiß, Sitzauflagen auf den Bänken. Es dauerte nicht lange, bis uns der Nachtisch präsentiert wurde: Palatschinken gefüllt mit frischem Waldbeermus auf Vanillespiegel und der Edle Käseteller mit feinem Walser Bauernbrot. Dazu bestellten wir uns eine Latte Machiatto und ein Haferl Capucchino (zu je 3,30 €). Umwerfend, besonders mit dem grandiosen Blick auf die Kanzelwand und die fernen Alpengipfel vor blauem Himmel. Es war nun Zeit für einen Verdauungsspaziergang, ein breiter Weg führt in wenigen Minuten zur Bergstation der Fellhornbahn und von hier weiter zum Fellhorngipfel. Uns sollte eine kleine Rundtour ausreichen, die uns allerdings Durst genug machte, der mit einem halben Bier (0,5 l: 3,40 €) auf der Sonnenterrasse gestillt werden konnte.


Fazit

Wir erlebten einen wunderschönen Tag in den Allgäuer Alpen. Zwar kostet der Spaß 80 €/Person, dazu die Getränke, aber es hatte sich gelohnt. Aus buchungstechnischen Gründen wird das Fünfgängemenu in drei Posten in Rechnung gestellt: 55 € für das eigentliche Menu, 5 € für den Sekt und 20 € für die Gondelfahrt. Es war wirklich ein tadelloses Erlebnis ohne wenn und aber , wir können es zur Feier eines besonderen Anlasses jedenfalls empfehlen. Danke an das Team der Kanzelwandbahn und des Panoramarestaurants!


















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22.08.2010 bis 05.09.2010


 

Zuletzt geändert: 24.03.2013, 11:33:16