Schweiz - Zermatt & Grindelwald

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Kurzurlaub Schweiz 2012: Zermatt & Grindelwald und und und ….


Ein Kurzurlaub in der Schweiz, zumindest in Zermatt und Grindelwald, ist mit etlichen Superlativen wie: der schnellste..., die größte …, das höchste …, die steilste …, der älteste …, das schönste …, usw. verbunden. Im Oktober 2012 ging wieder einmal ein Traum in Erfüllung, der jahrelang von Zeitungs- und TV-Berichten genährt wurde. Und es wurde wirklich ein Urlaub der Superlative.


Die An- und Abfahrt


Die gut 600 km aus dem Rhein-Main-Gebiet bis nach Zermatt schafft man bequem in sieben Stunden, die unvermeidbare Autobahnvignette (40 CHF) kauften wir auf einer deutschen Raststätte für 35,50 € - das wäre beim ADAC im Vorfeld günstiger gewesen. Auf der Hinfahrt wählten wir den „bls.autoverlad“ von Kandersteg nach Goppenstein für 22 Schweizer Franken (CHF) und sparten uns so gut eineinhalb Stunden. Außerdem ist es schon ein tolles Erlebnis, auf einen Eisenbahnzug zu fahren, sitzenzubleiben und 17 km durch einen Tunnel zu fahren.


Für den Rückweg von Zermatt (nach Grindelwald) wählten wir den landschaftlich sehr reizvollen Grimselpass auf 2164 m mit einem Abstecher in das Wasserkraftwerk Grimsel 1, hier ist die Stromproduktion am eindrücklichsten. Unterhalb des Totensees und des Grimselsees befindet sich das „Sommerloch“ zu einer sehr großen unterirdischen Anlage mit den Kraftwerken, hier werden die gewaltigen Wassermassen der Grimsel zu elektrischer Energie. Unermüdlich und präzise reguliert das hochmodern gesteuerte Kraftwerk das schweizerische Stromnetz. Dieser bewegender Einblick in die Stromproduktion aus Wasserkraft hinterlässt imposante Eindrücke und garantiert für 15 CHF ca. 90 Minuten lang Spannung. In dem labyrithartig verzweigten Stollensystem fährt man schließlich zu einer wunderschönen Kristallkluft, die bei den Bauarbeiten entdeckt wurde.

Zermatt


Zermatt mit seinen 5700 Einwohnern ist autofrei. Transportaufgaben werden von Elektrofahr-zeugen oder Pferdetaxen übernommen, welche mit den Fussgängern das Bild beherrschen. Mit dem Auto kommt man bis Täsch, dort gibt es etliche Abstellmöglichkeiten, Tipp: Der Täscher Hof, unmittelbar neben dem Bahnhof (gleich im Kreisel rechts weg) und optimal zu Fuß erreichbar, 10 CHF/Tag und damit deutlich billiger als das Großparkhaus der Bahn.




Nach der Ankunft in Zermatt steht man schon unmittelbar im Zentrum zwischen allen interessanten Geschäften und einigen der 124 Hotels mit insgesamt 17500 Gästebetten. Der Hunger trieb uns direkt zum Fastfood: ein wirklich schöner McDonalds, gemütlich und mit viel Ambiente. Für das Preisniveau der Schweiz und insbesondere von Zermatt eine halbwegs günstige Gelegenheit zum Essen und Trinken. Die Burger wurden frisch zubereitet. Chicken-McNuggets gab es in der gewohnten germanischen Form nicht, dafür hochwertiges und lecker gewürztes 100%-iges Hähnchenbrustfilet – die Prime Chicken Filets, 6.90 Schweizer Franken (CHF). Der Steakhouse Classic mit saftigem Rindfleisch, knusprigen Speckstreifen, zartschmelzendem Käse, roten Zwiebeln und knackigem Eisbergsalat, kombiniert mit einer würzigen Grillsauce ist ein wahrer American Dream und schlug mit 7.90 CHF zu Buche. Ein McWrap Crispy Chicken Bacon mit Tomatenscheiben, Salat, Cheddarkäse, Crispy Chicken und Bacon kostete 6.90 CHF. Mit 3.90 CHF für ein CocaCola - 0,5 Liter ist man günstig bedent, und schließlich auch beim Hamburger für 2.50 CHF. So viel übrigens zum Preisniveau …

Gornergratbahn und -hotel


In Zermatt liegt neben dem Bahnhof der Matterhorn-Gotthard-Bahn die Talstation der Gornergratbahn, der elektrisch betriebenen Zahnradbahn auf den Gornergrat, es ist hinter der Jungfraubahn die zweithöchste Bergbahn in Europa. Die Strecke beginnt in Zermatt auf 1604 m über Meer und führt mit einer maximalen Steigung von 20 % auf einer Länge von etwa 9 km über die Stationen Riffelalp, Riffelsee und Rotenbogen hinauf auf den Gornergrat auf 3089 m über Meer.


Der Gornergrat ist ein Berggrat auf einer Höhe von 3135 m, er befindet sich zwischen dem Gornergletscher und dem Findelgletscher und bietet einen einmaligen Ausblick auf das Monte Rosa-Massiv, den Liskamm, das Breithorn oder das majestätische Matterhorn. Die imposante Bergkette der 29 Viertausender und das ewige Eis des Gornergletschers ließ uns die Hochgebirgswelt hautnah erleben und genießen. Das 3100 Kulmhotel Gornergrat mit einer abwechslungsreichen und hochwertigen Küche aus kulinarischen Leckerbissen und traditioneller schweizerischer Gastronomie ist das höchstgelegene Hotel der Alpen. Die 22 stilvoll eingerichteten Zimmer sind nach einem der 4000-ern benannt, inmitten welcher sich das Hotel befindet. Die Zimmer Nummer entspricht jeweils der Höhe des namensgebenden Bergs und im Zimmer finden sich die dazugehörenden Höhenlinien, sowie ein Zitat aus der Besteigungsgeschichte des betreffenden Berges. Wir wohnten im 4505 Weißhorn.


Am ersten Abend gab in Gegenwart von vierfünftel asiatischen Gästen es ein Viergänge-Menu, am zweiten Abend ein umfangreiches Fondue-Chinoise, für das man im Tal gut 45 CHF hinblättern muss. Das Frühstück bot uns alles, was wir brauchten. Forelle & Lachs darf man in der Schweiz, zumindest in dieser Höhe, wohl nicht erwarten.


Besonders beeindruckend war das Blick auf das Matterhorn, das in seiner ganzen Pracht gut 4,5 km Luftlinie entfernt liegt. Sowohl die Sonnenuntergänge, wie auch der Sonnenaufgänge, waren bei wolkenlosem Himmel ein nicht zu beschreibendes Schauspiel und der wahre Grund für unseren Aufenthalt in dieser Herberge. Nicht zu vergessen die Dufourspitze, auch als Monte Rosa bekannt: der höchste Berg der Schweiz lag gleich hinter dem Hotel.


Eine „stille Bergwelt“ gibt es hier oben nur nachts, wenn die letzte Bahn ins Tal gefahren ist und die Hubschrauber-Rundflüge um Zermatt eingestellt wurden. Sonst donnern in der Stunde bis zu acht Helikopter über den Grat und sorgen für einen Lärm wie am Frankfurter Flughafen. Nichtsdestotrotz war der Luftabtransport von elektrischen Anlagen unmittelbar vor unserem Hotelzimmer ein echtes Spektakel, ebenso wie die Bergung eines Hotelgastes nachts um vier Uhr, dem die Höhe (wie vielen anderen) wohl auf den Kreislauf geschlagen war.


Ausflüge rund um Zermatt


Mit dem Dreitages-Peak-Pass für 171 CHF (=150 €) konnten wir uns frei mit allen Bahnen um Zermatt bewegen, und das nutzten wir auch aus. Also von Gornergrat wieder runter ins Tal und zum Klein Matterhorn. Dieser Berg kann seit 1979 mit der höchsten Luftseilbahn der Welt von Zermatt aus über die Trockener Steg genannte Seilbahnzwischenstation, 2930 m, erreicht werden. Von der Bergstation in 3820 m Höhe führt ein Tunnel auf das südlich gelegene Gletscherplateau und damit zu dem Skigebiet, das von den Zermatter Bergbahnen als Matterhorn glacier paradise vermarktet wird. In der Mitte des Tunnels führt ein Personenaufzug und eine Treppe auf den eigentlichen Gipfel mit 3883 m. Auf der dortigen Aussichtsplattform hat man eine enorme Weitsicht und einen 360° Rundblick auf die umliegenden Gipfel der schweizerischen, der italienischen und der französischen Alpen.


Auch schön ist ein Ausflug zum Schwarzsee auf 2583 m mit einer Kabinenbahn von der interessanten Seilbahnstation Furi aus. Hier am Schwarzsee steht man direkt am Fuße des Matterhorn. Phänomenal!


Der Sunnegga Express auf der anderen Talseite von Zermatt ist eine unterirdische Bergbahn, die Standseilbahn war zum Zeitpunkt der Eröffnung im November 1980 die erste Alpen-Metro und damals eine echte technologische Innovation und Attraktion. Der Sunneggatunnel ist der längste Standseilbahntunnel der Schweiz.


Ursprünglich war die Standseilbahn errichtet worden, um Skiausrüstung zu transportieren. Seit 1985 wird sie aber für den Personenverkehr genutzt. Der Sunnegga-Express führt durch einen 1584 m langen Tunnel und verbindet die Talstation in Zermatt auf 1520 m Höhe mit der 689 m höher gelegenen Sonnenterrasse Sunnegga. Die Fahrt nach Sunnegga dauert etwa 3 Minuten. Die beiden Züge des Sunnegga-Expresses fassen je 200 Passagiere und fahren mit ca. 36 Stundenkilometern auf- und abwärts. Stündlich können so etwa 2600 Personen in jeder Richtung transportiert werden. Das Antriebsaggregat befindet sich in der Bergstation auf 2289 m Höhe. Wir mussten wegen der spezifischen Gesteinsbeschaffenheit ca. 150 m in den Tunneleingang der Sunneggabahn gehen, um zur eigentlichen Talstation des Sunnegga-Express zu gelangen. Vom der Terrasse des Bergrestaurants hat man einen schönen Blick zum Gornergrat und zum Matterhorn, das Stückchen (-chen!) Kuchen für acht CHF ließen wir andere essen.


Grindelwald & Jungfraubahn


Wenn schon teuer, dann aber alles auf einmal. Also verlegten wir unser Quartier weiter in den Bernerhof nach Grindelwald. Unser Gesamteindruck war positiv, das Hotel unmittelbar neben dem Bahnhof und damit in der Ortsmitte entspricht dem Standard eines Drei-Sterne-Hauses. Das Personal war freundlich und hilfsbereit. Terrasse und Lounge (mit kostenlosen Tee & Kaffee-Angebot und Tageszeitungen) war meistens nicht frequentiert, im ganzen Haus gab es kostenlosen WLAN-Zugang. Die leicht überalterten Zimmer waren sauber und gepflegt. Super war der Blick beim Wachwerden auf Eiger & Eigernordwand. Das Frühstücksangebot war umfangreicher als auf dem Gornergrat und machte uns bis zum Abend satt.


Eigentlich wollten wir wieder mit einem Drei-Tages-Jungfrau Centenary Pass für 250 CHF/Person die Gegend bereisen. Am Kartenschalter erlebten wir unser persönliches Schweiz-Highlight: die freundliche Schalterbeamten stellte uns einen „Nationalpass“ für eine ganze Woche und zwei Personen zu 170 CHF aus. Danke! (Normalerweise kostet eine Berg-und Talfahrt zum Jochfraujoch pro Person schon 170 CHF). Dem guten Rat folgend, nicht zu spät zu fahren, standen wir gleich nach dem Frühstück am Zug zur Kleinen Scheidegg. Dieser Haltepunkt ist ein Zentralbahnbahnhof mitten im Berg, neben zwei geschlossenen Hotels und einer recht günstigen Restauration gibt es hier auch weiter nichts. „Auf der anderen Seite“ des Bahnhofs fahren die Züge der Jungfraubahn los. Lustig, irgendwie saßen wir plötzlich mit 250 Shanghai-Chinesen in einem Abteil der Holzklasse. Die konnten mit uns nicht viel anfangen, wir mit den Leuten auch nicht. Schließlich wurden wir vom Zugpersonal deutlich und bestimmt aus dem Zug gebeten und in ein sehr bequemes Abteil der Folgebahn gesteckt.


Die im August 2012 einhundert Jahre alte Jungfraubahn ist eine elektrische Zahnradbahn, sie führt von der Kleinen Scheidegg durch Eiger und Mönch bis auf das Jungfraujoch mit der höchsten Eisenbahnstation Europas, Tunnelstation ist auf 3454 m. Jährlich überwinden rund 750000 Fahrgäste auf einer Länge von 9,34 Kilometern fast 1400 Höhenmeter, mehr als sieben Kilometer der Strecke liegen im Tunnel. Unterwegs bleibt der Zug mitten im Berg jeweils für ca. 5 Minuten in der Eigernordwand und am Eismeer zu stehen, wir hatten ausreichend Zeit die herrlichen Ausblicke durch die weitläufigen Fensterfronten zu fotografieren und die Toiletten zu besuchen.


Auf dem Jungfraujoch mit der Endstation der Jungfraubahn in 3471 m Höhe steht man zwischen Mönch (4107 m), Eiger (3970 m) und Jungfrau (4158 m). Etwa 600 Meter östlich des Jochs erhebt sich die Sphinx, eine markante kleine Spitze mit einer Höhe von 3571 Metern. Sie trägt eine Aussichtsplattform und das Sphinx-Observatorium mit einer verglasten Aussichtshalle und der rund um das Gebäude verlaufenden Terrassen. Durch einen Stollen gelangt man von hier aus auf die Walliser Seite und zum Aletschgletscher. Der schnellste Aufzug der Schweiz führt auf den Gipfel der Sphinx. Zwei Bergführer begannen in den 30er Jahren eine gewaltige Halle aus dem Gletschereis zu schneiden. In Handarbeit, mit Eispickel und Säge, entstand ein 1000 Quadratmeter grosses Labyrinth – der Eispalast. Das 1934 begonnene Werk ist nie vollendet. Durch die Ausdünstung der tausenden Besucher muss die Grotte auf minus drei Grad künstlich klimatisiert werden. Die Decken und das Gewölbe der Gänge müssen regelmäßig nachgehauen werden. Alles in allem: im Berg und draußen ein tolles Erlebnis.


Weiter über Wengen, Lauterbrunnen nach Interlaken


Mit der „Django-Fahrkarte“ ist alles einfacher: also nicht zurück nach Grindelwald, sondern von der Kleinen Scheidegg über Wengen ins Tal nach Lauterbrunnen mit dem Staubbachfall der aus 297 Meter auf der linken Flanke des Lauterbrunnentals ins Tal fällt. Wegen der Aussicht ins schöne ging es gleich wieder mit der Mürren-Schwebebahn den Berg hoch.


Mit dem Zug kommt man schnell von Lauterbrunnen nach Interlaken, wie schon der lateinische Ortsname andeutet: Ort zwischen dem Brienzer- und dem Thuner See. Nach ca. zehn Minuten Fußmarsch gelangt man an die Talstation der modernen Harder Kulmbahn. Mit dieser Standseilbahn erreicht man den Gipfel in 1322 m in acht Minuten. Die Bahn wurde am 5. Mai 1908 eröffnet und 1966 grundlegend modernisiert. Auf einer 1435 m langen Strecke werden Neigungen bis 64% überwunden. Tolles Erlebnis, wenn man hinter den Panoramascheiben ganz vorne sitzen kann. Von der Terrasse des denkmalgeschützten Pavillon Höhbühl hat man einen unvergesslichen Ausblick auf die Stadt, die beiden Seen und die Bergwelt. Dieser Abstecher hat sich wirklich gelohnt und die zwei Bier (6 CHF/Stück) haben uns hier gut geschmeckt.


Zum Schluss


Mitten im Ort von Grindelwald fährt man mit der Firstbahn, einer Sechsergondelbahn, über Bort und Schreckfeld auf den First: Höhendifferenz 1105 Meter. Die Gondelbahn kann 1200 Personen pro Stunde befördern und die Fahrzeit beträgt rund 17 Minuten. Dieser kleine Ausflug in diese herrliche Bergwelt, die zum Wandern einlädt, sollte der Abschluss eines fantastischen Kururlaubes sein. Wie so oft, hatten wir wieder rundum Glück: Mit den Unterkünften, dem Wetter und dem Programm.


Auf Wiederluege!





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Zuletzt geändert: 26.12.2013, 20:03:45