Bretagne :Unser Reisebericht


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Es hat schon einen besonderen Reiz, an das Ende der Welt, also -wie es die alten Römer sagten- zum finis terra zu reisen. Da wir in Galicien, Irland und Schottland bereits mehrfach die letzten Zipfeln der alten Welt (und dort überall noch keltisch-gälische Sprachinseln) kennenlernen durften, musste es nun die Bretagne sein. Vorteil jedenfalls: man kann selbst ohne Fähre und Flugzeug mit dem Auto anreisen. Aus dem Rhein-Main-Gebiet fuhren wir stressfrei die 1100 km auf leeren Autobahnen bei einem bequemen Tempo von 130 bzw. hinter Paris mit 110 km/h, dafür zahlt man für die einfache Strecke rund 50 Euro.

Anreise und Unterkunft:

Das Ferienhaus hatten wir über Portal http://www.novasol.de gebucht und mussten mangels Kontaktmöglichkeit mit dem Vermieter wie üblich samstags anreisen. Noch im Dunkeln ging es los, die längere Vormittags-/Frühstücksrast wollten wir in Versailles hinter Paris machen. Die Autobahn geht leider quer durch Paris, noch ohne Navigationsgerät verfranzten wir uns und waren schließlich auf der Autobahn in Richtung Evry – Fontainebleau. Gute 120 verlorene Kilometer später waren wir dann wieder auf der richtigen Route und legten die Rast in Chartres ein. Glück im Unglück. Chartres ist eine schöne kleine Stadt mit gut 40000 Einwohnern und einer imposanten Kathetrale Notre-Dame de Chartres, die aufgrund des flachen Umlands auch aus vielen Kilometern Entfernung das sichtbare Wahrzeichen der Stadt ist. Es ist die älteste unverändert gebliebene hochgotische Kathedrale der Welt und mit ihren nahezu vollständig erhaltenen Glasgemälden wirklich eine Besichtigung wert. In dem geschäftigen Treiben um die Kirche fanden wir etliche nette Geschäfte zum Bummeln und in einem der vielen Lokale auch einen leckeren Snacks mit gutem Kaffee.

Gut gestärkt ging es auf die zweite Etappe in die Bretagne und kamen über das Hauptort Lannion nach 12 km in dem Küstenstädtchen Trédaez-Locquémeau im Departement Côtes d’Armor an. Wir hatten ein nettes Ferienhaus mit wunderschönem Blick auf den kleinen Hafen von Locquémeau. Es lag nur wenige Schritte vom Sand- und Kieselstrand entfernt und ist ideal für Ferien am Meer. Ein herrliches Landschaftsbild erlebten wir bei den täglichen Spaziergängen an der Landspitze von Dourven. Der Strand und das Haus sind nur von einer kleinen Sackgasse getrennt, die hier zum äußersten Zipfel von Locquémeau führt. Das Feriendomizil verfügt auf der Südseite über einen kleinen Garten. Das Grundstück ist ca. 600 qm groß und mit einem Zaun befriedet. Nach dem Treppenhausgang ist vor der Eingangstür ein kleiner Windfang, wie ein Wintergarten, den wir sofort in Beschlag nahmen und hier von morgens früh bis abends spät (sofern wir überhaupt im Haus waren) den Meerblick genossen. Wohl zum Erstaunen der Eingeborenen, die uns wie im Zoo beim Hundeausführen begutachteten. Im Haus gab es ein einfach eingerichtetes Wohnzimmer mit Sat-TV (auch deutsche Sender), Kinder- und Schlafzimmer, sowie Bad, auf der Hausrückseite, und eine Küche mit Gasherd. Die Arbeitsplatte der Küche orientierte sich wohl an kleinwüchsigen Menschen. Das gesamte Inventar des Hauses war fein säuberlich in Listen erfasst. Im Keller standen Grill, Waschmaschine und Bügeleisen zur Verfügung. Das ganze Haus war tipptopp sauber und gepflegt, es kostete 629 € für zwei Wochen, dazu kamen 30 € Endreinigung (menage).

Lannion, Morlaix & Umland:

In dem Departement Côtes d’Armor, eines der vier Departements der Bretagne, befinden sich 250 Kilometer Küste mit weitläufigen Sandstränden, zahlreichen kleinen Buchten und dem Wechsel von Ebbe und Flut. Das Gebiet zeichnet sich durch die zentrale Lage aus, um in zwei Wochen Urlaub ein Maximum des französischen Nordwesten kennenzulernen - dazu aber mehr im Folgenden. Das Ort Locquémeau verfügt zumindest über einen kleinen Einkaufsmarkt und das Gourmetrestaurant
Les Filets Bleus am Hafen. Richtig gut Einkaufen lässt sich donnerstags auf dem Wochenmarkt in Lannion in der gemütlichen mittelalterlichen Innenstadt oder einem der für deutschen Verhältnis fantastischen Supermärkte, die sich in der Peripherie der Stadt befinden. Das Hinterland der Küste ist durchgehend flach und weitgehend langweilig.

Die Küstenstraße von Lannion nach Westen führt an dem beeindruckenden Strand von Saint-Michel-en-Grève vorbei. Bei Ebbe weicht das Meer an dem fünf km langen Sandstrand kilometerweit zurück, auf dem sehr flachen Sandbett gibt es in den letzten Jahren große Probleme mit starkem Algenwachstum, die zum Glück die Meisterschaften der Drachenlenker im April noch beeinträchtigten. Runter von der Hauptstraße D786 und weiter an der Küste entlang erreicht man zunächst den Küstenabschnitt am Pointe Runglaz und dann den Aussichtspunkt Pointe de Primel bei dem unbedeutenden Örtchen Plougasnou. Von da geht es wieder nach Süden am Cairn de Barnenez, hierbei handelt es sich um ein ca. 90 m langes, bis zu 40 m breites und 10 m hohes Hügelgrab, das als das älteste Steinzeitmonument der Welt zählt. Es ist gegen Eintritt (fünf Euro) zu besuchen, die Frühgeschichte auf Tafeln gut erklärt.Richtig interessant ist das Städtchen Morlaix mit rund 16000 Einwohnern. Mitten durch die Stadt führt ein 58 m hohes und 285 m langes zweistöckige Eisenbahnviadukt, darunter eine nette Siedlung mit spanisch beeinflusster Bauweise mit schönen Fachwerk- und Granithäusern. Morlaix war schon im Mittelalter das größte Handelszentrum der Bretagne und wurde deshalb 1522 von der Besatzung von sechzig englischen Kriegsschiffen überwältigt. Diese Erfahrung führte wohl zum Bau der Inselfestung Chàteau de Morlaix im Jahre 1543.

Essen und Trinken


Bei dieser Gelegenheit muss erwähnt werden, dass im Norden Frankreichs niemand deutsch oder englisch sprach - zumindest nicht mit uns. Der geringe französische Grundwortschatz reichte zumindest aus, alle Schilder und Speisekarten zu verstehen und einzukaufen. Unsere Restaurantbesuche waren durchweg negativ belegt.

Weitgehend zufrieden waren wir im Restaurant La dolce vita in Morlaix, 3rue Ange de Guern. Das Filet sole Marsala gab es für 12,90 €, Escalope Sorentina für 12,00 €, Flasche Valpolicella 18,90 €, Flasche San Pelligfrino 4,50 €. Der Coupe MONTÉLIMAR (Nougateis mit feiner Fruchtsauce, gerösteten Mandelsplittern und Sahne) für 6,90 € und die Tarte Maison für 4,50 € rundeten unser Menu ab.

Es gibt wohl hunderte Buffalo Grill-Restaurants in Frankreich, wenigsten zehn Stück in größeren Orten in der Bretagne. Hierbei handelt es sich um eine Massenabfertigung eines Schnellrestaurant mit patzigen Kellnerinnen, schmuddeligen Tischen und mittelmäßigem Essen. Hier, wie in allen anderen -auch einfachen- Restaurants, wartet und meldet man sich am Eingang bei dem Zuweisungskellner, der zunächst im Reservierungsbuch prüft, ob noch einer der schmalen Tische frei ist. Leitungswasser und Brot werden kostenlos serviert, an Hand der Speisekarte wird mit gut vorsortierten Worten bestellt. Spätestens dann folgen Nachfragen zu Beilagen, Garpunkt des Fleisches usw. … mit beschränkten Sprachkenntnissen fährt man nun gegen die Wand.

Nicht alleine diese Erfahrungen führten dazu, dass wir in diesem Urlaub mehr selbst kochten, als je zuvor. Die verlockenden Angebote an frischen Fischvariationen, leckeren Fleischspezialitäten und Pasteten in den endlosen Auslagen der einschlägigen Supermärkten wie Netto, SuperU, E.Leclerc und Carrefour verleiteten uns zum Einkaufen. Zur Speisefolge eine super leckere Flasche Rotwein für 1,69 € und der Abend war gelungen.

Einen gelungenen Besuch hatten wir in der gemütlichen Crêperie Au Vieux Quimper, 20 Rue Verdelet in Quimper. Hier gab es zu günstigen Preisen eine nette Auswahl an süßen und herzhaften Varianten der bretonischen Spezialität, dazu den bretonischen Apfelwein Cidre in Kaffeetassen.

Crozon, Pointe du Raz und Quimper

Eine Tagestour mit rund 400 km führte uns bei herrlichem Sonnenschein über Morlaix, Rast in Sizun über den Pointe de Pen Hir, Pointe Du Raz nach Quimper und zurück. Als Sehenswürdigkeit in der Mairs Generalkarte verzeichnet sollte Sizun für unsere Frühstückrast dienen. Es lohnte sich, den Triumphbogen aus dem Jahre 1585 zu sehen, der anlässlich der 200-Jahr-Feier der französischen Revolution im Jahr 1989 im Garten der Tuilerien in Paris als Reproduktion in Originalgröße aufgestellt wurde. Auf dem umfriedeten Kirchgelände kommt kam zur Beinhaus-Kapelle mit Heimatmuseum, deren Fassade mit Statuen der zwölf Apostel geschmückt ist. Die Kirche Saint-Suliau hat einen 56 Meter hohen Kirchturm. Im Ort fanden wir leider keine brauchbare Gastronomie, die wir wegen eines Toilettenbesuchs gerne genutzt hätten.

Auf der Halbinsel Crozon hatten wir bei einer verwirrten deutschen Auswanderin zunächst ein Ferienhaus gebucht. Zum Glück vergaß sie, den geplanten Aufenthalt zu notieren. Das Haus hätte in Rostellec an einem unansehnlichen, aber sehr fotogenen, Schiffsfriedhof gelegen. Unmittelbar dahinter schließt sich an die Halbinsel Ile Longue an der Halbinsel an, auf der man in Google Earth irgendwelche sehr langen parallelen Fahrbahnen sehen konnte. Es handelt sich um eine große militärische Anlage mit Flugplatz, auf der die französischen Atom-U-Boote in großen Hangars gewartet werden. Unser Interesse führte wohl dazu, dass wir kurze Zeit später von einer Polizeistreife kontrolliert wurden. Nach einem Kaffee auf dem schönen belebten Marktplatz der Stadt Crozon führte der Weg zum ersten Höhepunkt des Tages: Pointe de Pen Hir. Auf dem 70 Meter hohen menschenleeren Felsen über dem Meer mit Blick nach Süden zum Pointe du Raz (26 km Luftlinie) und nach Norden zu Pointe St-Mathieu (14 km Luftlinie) genossen wir im warmen Sonnenschein Baguette, Käse, Wurst und ein Gläschen Rotwein. Es dauerte nicht lange, bis sich uns die Möwen bis auf Armlänge näherten. Die Fahrt in Richtung Crozon führte bei Landévennec über eine 272 m lange Hängebrücke von Ténérez aus dem Jahre 1927, die 1944 zerstört und 1952 wieder aufgebaut wurde - im Rahmen einer kurzen Rast sehenswert.

Der Ausflug steuerte nun zum zweiten (und geplanten) Höhepunkt des Tages an. Pointe du Raz ist mit einer Million Besuchern im Jahr das bekannte Ziel der Bretagne. Diese Westspitze Frankreichs galt bis zur Entdeckung Amerikas als das Ende der Welt. Von einem kostenpflichtigen Parkplatz kommt man über ein nettes Besucherzentrum an einem militärisch genutzten Leuchtturm und der Statue der Notre-Dame-de-Naufráges vorbei zu der baum- und buschlose Felskante, die auch hier 70 m recht windig über dem tosenden Meer liegt. Man muss wohl einfach den Punkt besucht haben, wenn man auch die gleichen Naturerlebnisse auch alleine am o.a. Pointe de Pen Hir oder am benachbarten Pointe du Van genießen kann.

Zum Abendessen wählten wir die o.a. Crêperie in Quimper. Nach einem herrlichen Spaziergang durch mittelalterliche Gassen, in denen etliche Häuser mit bunten Fayencen geschmückt sind, konnten wir die 76 m hohe beeindruckende hochgotische Kathedrale leider nur von außen bewundern. In der einsetzenden Dämmerung fuhren wir dann schnurstracks durch den Parc Naturel Regional d'Amorique, über die Highlands Les Monts d' Arrée (kein Vergleich mit Schottland), am stillgelegten Kernkraftwerk Brennilis vorbei. Das war eine schöne Fahrt im Abendrot.

Pointe de Saint-Mathieu und Pointe de Corsen

Eine weitere herrliche Tagestour führte uns an dem touristisch uninteressanten Brest vorbei zum Pointe de Saint-Mathieu, dessen Felsplateau gut 30 Meter über dem Meer liegt. Sehenswert ist die Klosteranlage bei dem touristisch gut erschlossenen Küstenort Plougonvelin (bretonisch Plougonvelen), der 1835 erbaute 37 Meter hohe Leuchtturm, und das zum Schutz der strategisch wichtigen Einfahrt zum Hafen von Brest im 17ten Jahrhundert erbaute Fort de Bertheaume. Auch dieser Leuchtturm wird militärisch genutzt. Von hier und der Anlage am Pointe Du Raz überwacht die Grande Nation den gesamten nördlichen Atlantik, nach verschiedenen Unglücken insbesondere aber auch die Schifffahrtsrouten, dass kein Tanker der Küste zu nahe kommt. Auf dem Fort de Bertheaume zeugen einige alte Kanonen von der strategischen Bedeutung dieses Punktes, im Fort selbst ist eine große Gedenkstätte für gefallene Seeleute. Der Besuch der Räumen wird durch eine gespenstige Musikbeschallung zu einem besonderen Erlebnis.

Über die Küstenstraße der Cote des Abers nach Norden kommt man zum Kap Pointe de Corsen (4°47´44´´ W), es ist der westlichste Punkt Frankreichs auf dem Europäischen Festland und man erlebt hier wohl den schönen Strand der Bretagne. Während sich an dem gut zugänglichen Abschnitt viele Familien tummelten, fanden einige (zumeist männliche) Nackedeis einen Abschnitt durch die Klippen in eine abgeschlossene Sandbucht.

Wer schon so weit kommt, sollte jedenfalls bis nach Portsall weiterfahren. Hier verunglückte am 16. März 1978 der Öltanker Amoco Cadiz, 25000 Tonnen Öl versten den ganzen Küstenabschnitt. Zur Erinnerung ist der Anker des Tankers als Denkmal am Hafen zu sehen.

Côte de Granit Rose und Île de Bréhat

Die Côte de Granit Rose (bretonisch: Aod ar Vein Ruz) ist ein Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Trébeurden, die als Touristenattraktion bekannt wurde wegen ihrer bizarren Felsformationen aus rötlichem Granitstein. Der Granit erhielt (vor allem in der Region um Perros-Guirec) seine Färbung durch die Beimischung von rosafarbenem Feldspat. Da diese herrliche Küste unweit unserer Haustür lag, waren wir mehrfach in der Gegend unterwegs. Besondere interessant ist es um Ploumanac’h, der Ort hat sich zu einem der meistbesuchten Ferienorte an der Granitküste entwickelt. Sehenswert und zum Klettern ideal sind hier die riesigen und ungewöhnlich geformten Granitkolosse. Hier war man auch unter der Woche nicht alleine, es handelt sich vermutlich um das erste Ausflugsziel aller Schulklassen der Region.

Für die Île de Bréhat sollte man sich einen ganzen Tag einplanen. Es ist eine Insel im französischen Departement Côtes-d’Armor an der Nordküste der Bretagne, am Ärmelkanal. Der bretonische Name der Insel lautet Enez Vriad. Nach ihr ist die Gemeinde Île-de-Bréhat benannt. Die Île de Bréhat ist die größte Insel und Namensgeberin der Gruppe der Bréhat-Inseln (frz. archipel de Bréhat). Île de Bréhat setzt sich aus einer Nord- und einer Südinsel zusammen, die durch die Brücke Pont Vauban verbunden sind. Die Insel trägt den Beinamen L'île des fleurs et des rochers roses (die Insel der Blumen und der rosa Felsen), wobei das erste Attribut vor allem die lieblichere Südinsel, das zweite die Nordinsel mit ihrer markanten Felsküste charakterisiert. Auf dem Festland gibt es große Parkflächen, man sollte die große Inselumfahrt wählen, die rund eine Stunde dauert. Die entzückende Flora des Eilandes kann man bei einem ausgiebigen Spaziergang bewundern. Hier gibt es keine Langeweile! Tipp: vom Anlegeort des Fährschiffs den Weg hoch zum Fort, dort gibt es in dem Carré der Anlage etliche Kleinkünstler, denen man beim Handwerkern zugucken und zum Kaufen gerne stören darf. Dort oben finden sich einige schöne Stellen mit Blick zum Hafen und den weißen wiegenden Schiffchen.

Mont Saint Michel und Saint Malo

Richtig weit war die Fahrt zum Diamant im Meer und Wunder des Abendlandes: Mont St. Michel. Aber die Fahrt zu dieser 157 m hohen Pyramide im Wattenmeer hat sich gelohnt. Hier muss man gewesen sein, ein unvergesslicher Ort! Auf der noch bestehenden Landbrücke, die jetzt mit Hilfe der Gezeiten wieder abgetragen werden soll, fanden wir recht flott einen Platz in einem Meer von Autos, weiter vorne standen die vierzig/fünfzig Busse. Im Jahr kommen vier Millionen Menschen zu dem Berg, entsprechend voll war es bei unserem Besuch. Nach der ersten Einkaufs- und Restaurantgasse steht man vor der Entscheidung: Eintritt zahlen oder nicht. Bitte zahlen und alles besichtigen, dafür sollte man zwei bequeme Stunden einrechnen - und sich mit einem Reiseführer vorbereiten. Wir kaufen üblicherweise keine Souvenirs, bei den viele Reisen der letzten Jahre hätten wir dazu keinen Platz im Haus. Hier musste es eine Ausnahme sein: seither trinkt Frauchen aus der Halblitertasse mit Bild des Klosterbergs den Tee.

An der weit ausladenden Bucht geht es viele Kilometer weit an langen Sandstränden vorbei bis nach Saint Malo. Saint-Malo liegt an der Côte d'Émeraude , also der Smaragd-Küste, an der Mündung des Flusses Rance, gegenüber dem Badeort Dinard. Der historische Stadtkern intra muros (innerhalb der Stadtmauern) macht etwa 20 % der Gesamtfläche der Stadt mit den 52000 Einwohnern aus und wird von drei Seiten vom Wasser umspült. In der Bucht von Saint-Malo kann man einen der größten Gezeitenunterschiede Europas bestaunen: bis achtzehn Meter Differenz zwischen Niedrigwasser und Hochwasser. Um die Stadt schnell und günstig kennenzulernen, wählten wir das kleine Bähnchen, das am Hafentor auf Kundschaft wartet. Es war schön, durch die engen Gassen der Stadt mit den vielen kleinen Geschäften, Cafés und Lokalen zu streifen. Nach gut vier wunderbaren Stunden mussten wir leider zurück. Gleich nach der Stadt liegt das berühmte Gezeitenkraftwerk Rance an bzw. unter der stark befahrenen Schnellstraße nach Dinard. Täglich strömen viermal bis zu 720 Millionen Kubikmeter Wasser durch die sechs Schleusen und treibt dabei 24 Turbinen an. Leider sind Besichtigungen nur in den französischen Schulferien mittags zwischen 13 und 19 Uhr möglich.

Fazit:


Ich habe mich auf die richtigen Highlights des Urlaubs bezogen, gesehen und erlebt hatten wir noch mehr. Insgesamt war der Urlaub „eine gelungene Veranstaltung“. Auch wenn die Bretagne landschaftlich nicht mit Irland und Schottland vergleichbar ist. Das Inland ist bis auf unzählige historische Plätze weitgehend uninteressant. Wirklich schön sind nur die Küsten. Relikte der schulischen Englischkenntnisse und der übliche Musikkonsum machen einen Aufenthalt in Groß-Britannien und Irland einfacher - dort sind die Menschen auch freundlicher. Der Vorteil der Bretagne liegt nur in der einfacheren An- und Abreise mit eigenem Pkw.  





















17.05.2008-31.05.2008


 

Zuletzt geändert: 30.01.2011, 16:36:10