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Stärkt der Glaube wirklich die Abwehrkräfte?


Können Engel uns tatsächlich helfen, gesund zu werden? Und sind gläubige Kinder die glücklicheren Kinder? Mediziner und Psychologen sagen Ja. In zahlreichen Studien kommen sie zu dem Schluss: Die Kraft des Glaubens wurde lange unterschätzt. Wie Kinder die Welt sehen, wird auch von ihrer Religion geprägt


Der Glaube an eine höhere Macht, die uns trägt und unterstützt, kann Leben retten. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung, die Chefärzte an deutschen Krankenhäusern durchgeführt haben. Ergebnis: Patienten werden deutlich schneller gesund, wenn sie an Schutzengel glauben oder anderen spirituellen Überzeugungen anhängen. Schmerzen, Angst und Atemnot werden gelindert, das Wohlbefinden der Patienten wird deutlich gesteigert. Auch der Chefarzt Dr. Rene Hefti, Leiter des Forschungsinstituts für Spiritualität und Gesundheit an der Schweizer Klinik SGM Langenthal, kommt zum Schluss: Religiöse Menschen leben länger. „Der Glaube ist eine ganzheitliche Lebenshilfe, die sich nicht nur seelisch, sondern auch körperlich auswirkt. Er stärkt die Abwehr, das Herz Kreislauf  und das Hormon System und wirkt stressreduzierend."


Selbst für Hirnforscher, die solche Phänomene studieren, ist der biblische Hinweis auf die Berge versetzende Kraft des Glaubens kein frommer Wunsch, sondern ein medizinischer Effekt, der eine rationale Grundlage hat. „Eine starke Erwartungshaltung verändert die Gehirnchemie: Botenstoffe werden ausgeschüttet, und diese Veränderungen werden über das Nervensystem dorthin im Körper geleitet, wo sie häufig genau die gewünschten Wirkungen in Gang setzen", sagt Manfred Schedlowski, Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Essen.


Die magische Kraft des Glaubens ist also wissenschaftlich bewiesen. Ist das der Grund, warum jeder zweite Deutsche davon überzeugt ist, dass es Schutzengel gibt, wie eine Forsa Umfrage ergab, und dass sich 70 Prozent der Deutschen für religiös halten? Fakt ist: „Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel, weg von der Kultur der aufgeklärten Rationalität hin zu einer Kultur der Intuition", sagt die Theologie Professorin Maria Widl. „Die Sehnsucht nach Sinn nimmt zu, Menschen suchen statt der Selbstverwirklichung ein Ziel, das über sie selbst hinausweist." Psychologen sprechen von einem großen Nachholbedarf an Spiritualität.


Und weil das therapeutische Potenzial des Glaubens offensichtlich ist, versuchen praktizierende Psychologen heute verstärkt, Spiritualität und Psychotherapie miteinander zu verbinden. „Wenn Patienten in schweren Lebenskrisen stecken oder unerträglichem Stress ausgesetzt sind, gibt es nur einen erfolgreichen Weg: ihren Sinn für Spiritualität, und den hat jeder, zu wecken", sagt der Therapeut Wolfgang Bergmann. „Dabei ist es völlig egal, an wen oder was die Menschen glauben, Hauptsache, sie glauben überhaupt an etwas." Weil jeder Glaube uns stärkt und beruhigt, uns Sicherheit gibt und Trost spendet.


Wie könnten wir nach vorne blicken, gäbe es nichts, an das wir glaubten? Schon das kleinste Unglück ließe uns schier verzweifeln. Glaube ist Hoffnung, das Kapital für ein optimistisches Lebensgefühl und für ein glückliches Kinderleben, sagt der Psychologe.


Die einen glauben an das Christkind, andere an den Weihnachtsmann. Ob göttliche Schutzengel oder mystische Zauberwesen   Kinder sind der Fantasie viel näher als Erwachsene, weil sie selbst in einer mystischen Welt leben. Je mehr die Eltern sie in ihrem Glauben bestärken, desto glücklicher werden sie. Auch das ist jetzt wissenschaftlich bewiesen. Soziopsychologische Studien zeigen: Kinder, die lange an Engel und Götter, Mythen und Legenden glauben, sind psychisch stabiler, weniger anfällig für stressbedingte Krankheiten, und sie laufen seltener Gefahr, von Drogen abhängig zu werden.


Religiös erzogene Kinder zeigen zudem ein ausgeprägteres Sozialverhalten und Engagement für die Schwächeren der Gesellschaft, was wiederum eine starke Auswirkung auf die eigene Zufriedenheit im Leben hat. Wolfgang Bergmann rät Eltern deshalb, zur Weihnachtszeit mit den Kindern einmal das Alte Testament aufzuschlagen: „Auf wunderbar bildliche Art erzählt es von Hoffnung und Beständigkeit, von moralisch wertvollen und intensiv erlebten Legenden, die die Werteentwicklung des Kindes maßgeblich beeinflussen, unser aller Sinnbedürfnis stillen und Urängste beruhigen."


Ein fester Glaube schafft Momente innerer Ruhe und Einkehr. Beim Beten wie auch bei jedem anderen Glaubensritual. Eine Auszeit vom Hamsterrad Alltag, in der wir in uns hineinspüren und lernen, die wichtigen von den unwichtigen Dingen zu unterscheiden. Bergmann: „Jeder feste Glaube! hat therapeutischen Charakter: Wir finden erst Ruhe, dann Klarheit und schließlich tief empfundenes Glück."



ULRIKE FACH in TV Hören&Sehen 50/08


Zuletzt geändert: 15.02.2009, 13:08:06